Um die Unterstützung bei der Einstufung und Kennzeichnung der in den Betriebseinheiten anfallenden Abfälle auszubauen, erhalten Sie ab sofort neben den bereits bekannten Etiketten für organische Lösemittelreste auch die Etiketten für die weiteren auf der Internetpräsenz des ZCL bereitgestellten vorgefertigten Kennzeichnungen.
Etikettenmaterial
Die Etiketten bestehen aus einem Polypropylenmaterial, welches mit einer harzbasierten Farbe beschichtet wird. Somit kann zum einen das bisher verwendete PVC-Trägermaterial gegen ein halogenfreies Material ausgetauscht werden, zum anderen steigt auch die Beständigkeit, insbesondere gegen halogenierte Lösemittelreste.
In den internen Vorversuchen haben wir neben der Beständigkeit auch die Beschriftbarkeit des Materials geprüft. Hierbei haben sich kaum Änderungen zum PVC-Träger ergeben. Ungeeignet sind weiterhin Fineliner, Füllfederhalter und Bleistifte, bedingt geeignet Kugelschreiber und gut geeignet wasserfeste Folienschreiber, Lackstifte und Permanentmarker („Edding”).
Restbestände vorhandener Etiketten
Eine weitere Abgabe von „alten” Etiketten durch das ZCL erfolgt nicht, bereits in den Betriebseinheiten befindliche Etiketten können jedoch aufgebraucht werden. Eine Umkennzeichnung von bereits befüllten Gebinden ist nicht erforderlich, wir werden weiterhin auch mit alten Etiketten gekennzeichnete Gebinde annehmen.
Unterstützung bei Eigenkennzeichnungen der Betriebseinheiten
Auch mit dem erweiterten Angebot ist es leider nicht möglich, alle im täglichen Betrieb anfallenden gefährlichen Abfälle abzudecken.
Zum einen stellen wir als weiteren Baustein Dateivorlagen für kleine „Institutsaufkleber” zur Verfügung. Diese ermöglichen eine eindeutige Zuordnung von Abfällen zu einem Bereich und Entstehungsort der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und sind ausreichend, um Originalgebinde mit vorhandener Kennzeichnung durch den Hersteller zur Entsorgung vorzubereiten.
Zum anderen finden Sie eine Dateivorlage zur Eigenkennzeichnung auf der Internetpräsenz des ZCL, die Sie entweder als ausfüllbares PDF-Formular oder als Datei nach ISO-Standard zur Grundlage eigener Kennzeichnungen machen können. Hier sollten die Kennzeichnungen aus den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der enthaltenen Substanzen zugrunde gelegt werden. Hilfsweise ist die gemäß TRGS 400 anzunehmenden Mindestgefährdung durch ungeprüften Forschungssubstanzen ohne SDB bereits eingetragen und kann nach tatsächlichen Gefährdungen ergänzt werden.
Selbstverständlich können Sie auch Ihre bereits vorhandenen selbsterstellten Kennzeichnungen weiter nutzen oder Kennzeichnungen in eigenen Formaten erstellen. Bei der Datei handelt es sich ausschließlich um eine Hilfestellung, eine Formvorgabe ist hiermit nicht verbunden.
Inhaltliche Anpassungen
Im Rahmen der parallel durchgeführten Überarbeitung der Musterkennzeichnungen erfolgten zwei Änderungen:
- Lösemittelabfälle mit extremen pH-Werten erhalten künftig zusätzlich das Gefahrensymbol GHS05-Ätzwirkung. Gleichzeitig ist zur Vereinfachung die Angabe des exakten pH-Wertes in diesen Fraktionen nicht mehr erforderlich, auch die Nachuntersuchung im ZCL erfolgt nur noch mit Blick auf eine sichere Überschreitung des festgelegten Schwellwertes.
- In Abweichung von der bisherigen Handhabung können künftig die Abfälle vom Typ „Isopropanol-KOH-Reinigungsbadreste” und „Phenol/Chloroformextraktionsreste” auch als Zweiphasensysteme flüssig-flüssig im ZCL abgegeben werden. Ein entsprechender Hinweis befindet sich auf den betreffenden Musteretiketten.
Ich hoffe, daß wir Sie mit der deutlichen Erweiterung des in gedruckter Form abrufbaren Etikettensortimentes im Bereich der - wenig erfreulichen aber unvermeidbar notwendigen - Handhabung der gefährlichen Abfälle noch besser unterstützen können. Durch die Erstellung und Produktion der Etiketten im Haus kann eine Anpassung der Kennzeichnungen an veränderte Vorgaben künftig zügig umgesetzt werden. Auch eine Aufnahme weiterer dauerhaft anfallender Abfallfraktionen in das Etikettensortiment prüfen wir gern.