Diese finden Sie in der Sektion Abfälle des Bereiches Etiketten.

Der Fokus liegt derzeit auf Abfällen, die typischerweise in größeren Mengen oder kontinuierlich anfallen wie beispielsweise kontaminierten Laborverbrauchsartikeln, gefällten Schwermetallsalzen oder elementarem Quecksilber.

Die Etiketten enthalten eine Beschreibung der Abfallfraktion, die es sowohl dem Nutzer ermöglichen soll, eine einfache Zuordnung zu treffen, als auch den an der Entsorgung beteiligten Personen und Unternehmen, die erforderlichen Nachuntersuchungen auf das notwendige Minimum zu beschränken.

Um die Weiterbearbeitung der gefährlichen Abfälle zu steuern sind zusätzlich Hinweise auf die voraussichtliche abfallrechtliche Zuordnung sowie die gefahrgutrechtlichen Transportbedingungen eingearbeitet. Insbesondere ist hierbei das mittelfristige Ziel, schwach mit Gefahrstoffen kontaminierte Abfälle einem einfacheren und damit auch kostengünstigeren Entsorgungsweg zuführen zu können.

Dies bedeutet jedoch, daß sich - ohnehin seit Langem unzulässige - Abweichungen zwischen dem Inhalt der Gebinde und der außen angebrachten Deklaration der Fraktion sich noch stärker auf die Entsorgungsmöglichkeiten auswirken werden.

Um genau an diesem Punkt die Arbeit aller Beteiligten, vom Entsorgungsbeauftragten der Arbeitsgruppe bis hin zum Bandarbeiter in der Sortieranlage für gefährliche Abfälle, zu vereinfachen werden die im ZCL bevorrateten Eimer zu 10 l oder 30 l Nennvolumen zusätzlich auf transparenten Kunststoff umgestellt. Somit sind Fehlwürfe bereits im Institut erkennbar und die Reklamationsquote durch das Entsorgungsunternehmen sollte sinken.

Die verfügbaren Musteretiketten im Einzelnen:

Chemikalienabfälle

Anorganische Filtermaterialien

Kieselgel, Trocknungsmittel, Molsieb und ähnliches anorganisches Material, jeweils kontaminiert mit Resten von Gefahrstoffen oder ungeprüften Forschungssubstanzen. Sollte das Material sicher unkontaminiert vorliegen, handelt es sich häufig nicht um gefährlichen Abfall im Sinne des Gesetzes.

Ethidiumbromidmaterial

Gele und Laborverbrauchsmaterial mit Ethidiumbromidresten aus der DNA-Analytik. Aufgrund der KMR-Eigenschaft als toxisch zu entsorgen.

Kontaminierter Laborverbrauch

Handschuhe, Tücher, Pipettenspitzen,... deklariert als gebrauchte kontaminierte Schutzkleidung und Aufsaugmassen, jedoch auf organischer Grundlage so daß die Entsorgung im Gegensatz zu den anorganischen Materialien über die Verbrennung erfolgt.

Schwermetallsalze, gefällt, ohne Hg

Gefällte oder anders abgeschiedene Salze von Schwermetallen, jedoch anschließend nicht notwendigerweise neutralgewaschen. Die zur Filtration verwendeten Filterpapieren können an den Filterkuchen verbleiben.

Quecksilbersalze

Aufgrund der besonderen Gefährlichkeit dürfen Quecksilber und seine Verbindungen nicht undeklariert als Beimengungen auftauchen.

Quecksilber, elementar, auch in Bruch von Laborgeräten

Elementares Quecksilber, beispielsweise in Thermometern, Manometern oder aus der Polarographie.

 

Öle

Altöl

Bestimmungsgemäß verwendetes Altöl, beispielsweise aus dem Ölwechsel einer Vakuumpumpe. Die Entsorgung erfolgt gemäß Altölverordnung.

Altöl, halogenhaltig

Altöl mit Anteilen von chlorierten Lösemitteln, beispielsweise aus der Vakuumpumpe eines Rotationsverdampfers, der regelmäßig zum Abrotieren von Dichlormethan oder Chloroform verwendet wurde. Durch die Kontamination ist die stoffliche Verwertung stark erschwert.

Silikonöl

Bestimmungsgemäß verwendete aber überalterte Heizbäder. Entsorgung über den Schlüssel sonstiger Wärmeüberträgeröle.

Silikonöl, kontaminiert

Heizbadreste, die beispielsweise durch Kolbenbruch mit Gefahrstoffen vermengt sind. Entsorgung über die Schlüsselnummer der gebrauchten Laborchemikalien.

Lösemittel

Gruppe A (nicht wassermischbar) - neutral

Gruppe A (nicht wassermischbar) - sauer

Gruppe A (nicht wassermischbar) - alkalisch

Gruppe B (wassermischbar) - neutral

Gruppe B (wassermischbar) - sauer

Gruppe B (wassermischbar) - alkalisch

Gruppe Cl (halogenorganisch) - neutral

Gruppe Cl (halogenorganisch) - sauer

Gruppe Cl (halogenorganisch) - alkalisch

Gruppe I/K (Reinigungsbadreste)

Mit den oben angegebenen und für Sie bereitgestellten Etiketten ist es leider noch nicht möglich, alle im Laborbetrieb anfallenden gefährlichen Abfälle abzudecken. Gerne nehmen wir Ihre Anregungen zur Erstellung von Musterkennzeichnungen für weitere dauerhaft und/oder in größeren Mengen anfallenden Abfallfraktion entgegen.

Selbstverständlich können und müssen Sie leider auch bei Abfällen, die keiner der oben genannten Fraktionen angehören, die Nutzung selbsterstellter Kennzeichnungen fortsetzen.

Wir hoffen, daß die Musteretiketten für die oben genannten Abfallfraktionen insgesamt zu einer besseren Handhabbarkeit der gefährlichen Abfälle beitragen. Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.